Marnheim
Im Mittelalter „Mouwenheim“ und heute auf pfälzisch „Maarem“ genannt, ist das westliche „Tor zum Zellertal“. Marnheim, im „Lorscher Codex“ 774 erstmals erwähnt, entwickelte sich in der Völker – Wanderungszeit zum fränkisches Straßendorf. Im Hochmittelalter war das Dorf eine befestigte Siedlung mit Wehrmauer und Turm.
Marnheim war schon in seiner Frühzeit ein Verkehrsknotenpunkt der Nordpfalz. Die Römer zogen bereits auf der „Heerstraße“ durch den Ort. Napoleon baute seine „Kaiserstraße“ von Paris nach Berlin durch das Dorf. Der „Graue Turm“, im Zentrum des Ortes, wurde im 15./16. Jahrhundert als Kirchturm erbaut. Im 18. Jahrhundert brannte das angrenzende Kirchenschiff ab. Die 1749 neu erbaute barocke evangelische Kirche im Ortskern ist ein schlichter Saalbau.
Das Wahrzeichen von Marnheim ist der „Bücken-Torso“ am östlichen Rand des Ortes.
Die in den letzten Kriegstagen im Jahr 1945, von deutschen Soldaten gesprengte Eisenbahnbrücke, zeugt von einer wechselvollen Geschichte des Dorfes. Der Rest einer stattlichen Brücke erinnert an die ab 1872 erbauten Donnersbergbahn von Marnheim nach Alzey und Mainz und an die „Zellertalbahn“, die überregionale Eilzugverbindung von Paris nach Kaiserslautern, Marnheim, Worms und Frankfurt.